Landratsamt Tübingen – Gebäude

Landratsamt Tübingen, Wilhelm-Keil-Straße 50

Architektur

Das Landratsamt Tübingen liegt in der Wilhelm-Keil-Straße 50 im Behördenzentrum Mühlbachäcker.

Die Eingangsseite des Landratsamts ist der Stadt zugewandt. Nach dem Haupteingang öffnet sich das Foyer mit dem Empfang und Bürgerbüro. Die publikumsintensive Zulassungsstelle und die Führerscheinstelle sind vom Foyer aus im Erdgeschoss direkt zu erreichen.

Im Foyer zweigt die Glashalle ab. Die verglaste, großzügige Halle verbindet drei Ebenen des Gebäudes. In der Glashalle ist der Wartebereich mit Tischen und Stühlen eingerichtet.

An die Glashalle schließt die Rotunde mit dem großen Sitzungssaal für den Kreistag an. Der Sitzungssaal bildet so auch baulich einen zentralen Teil des Landratsamts. Die Glashalle dient zugleich als überdachte Querverbindung zwischen den beiden großen Gebäude-Teilen des Landratsamts.

Zwei leicht schräg zueinander angeordnete langgestreckte Gebäudeteile, mit Querriegeln verbunden, umgebend Grünflächen und Wege, davor parkende Autos und eine Straße
Das Landratsamt im Rohbau, die Geschossebenen mit Gerüst sind zu sehen, umgebend Baumaterial und Container

Für Veranstaltungen stehen im Erdgeschoss der kleine Sitzungssaal und die Cafeteria in Verbindung mit der Glashalle und dem großen Sitzungssaal zur Verfügung.

Baudaten

  • Bauzeit: 2003–2006
  • Architektur: Auer Weber Architekten, Stuttgart
  • Architektenwettbewerb: Mai 2002
  • Spatenstich: November 2003
  • Fertigstellung: März 2006
  • Bruttogeschossfläche: 19.430 Quadratmeter
  • Bruttorauminhalt: 76.600 Kubikmeter
  • Hauptnutzfläche: 9.780 Quadratmeter

Licht und Leichtigkeit

Der Baukörper zum Bahndamm hin ist sechsgeschossig, jener auf der Seite des Mühlbachs viergeschossig. Insbesondere vom Bahndamm her gesehen dominieren horizontale Elemente das 116 Meter lange Gebäude: die durchgängigen, großflächigen Fensterfluchten in Verbindung mit den Verblendungen für die Jalousien. Trotz dieser starken horizontalen Gliederung gewinnt das Gebäude eine gewisse Leichtigkeit dadurch, dass an den Enden der Längsriegel jeweils untere Geschosse ausgespart bleiben und die oberen Geschosse auf schlanken Säulen stehen. Dadurch löst sich der Baukörper optisch vom Boden. Zudem dritteln zwei verglaste Treppen- und Lüftungsschächte die Fassade und brechen dadurch die Horizontale.

Glas dominiert das Erscheinungsbild des Gebäudes und öffnet die Büros nicht nur zur umgebenden Landschaft hin, sondern in Gestalt schlanker Lichtausschnitte auch zueinander und zum Korridor. Die zentrale gestalterische Bedeutung des Baustoffs Glas kommt insbesondere auch im Bereich der nördlichen Querspange zur Geltung, wo er in filigranem Metallrahmen die dreigeschossige Halle umspannt. Beton spielt nach außen hin keine besondere Rolle. Im Inneren freilich verraten die Säulen, Sichtbetonwände und -decken seine tragende Bedeutung.

Blick vom Übergang im ersten Stock in die offene Glashalle mit Tischen und Stühlen

Innenräume, Raumorganisation

Die Büroräume sind zweibündig organisiert und haben ein einheitliches Grundraster. Eine Breite von 3,90 Metern ermöglicht vielfältige Nutzungsszenarien. Die zentralen Querbauten öffnen den Grundriss zu großzügigen, geschossübergreifenden Lufträumen mit eingehängten Treppen.

Die notwendigen Service- und Technikeinrichtungen sowie die zentralen Fluchttreppenhäuser und Aufzuganlagen sind gut zu erkennen in dunkelrot changierende Wandverkleidungen integriert.

Blick vom Flur in Innenräume, große Glasflächen sind zum Flur und nach außen verwendet, eine Betonsäule und Elemente aus Holz sind zu sehen

Zentral gelegen sind auch die geschossbezogenen Besprechungsräume, die an den „Wegkreuzungen“ zu den Querbauten liegen und so gut erreichbar sind. Größere Besprechungen und Konferenzen werden in den Fraktionszimmern oder den Sitzungssälen abgehalten.

Der Grundriss der zwei Längsbauten ist flexibel gestaltet, damit zukünftige interne Umstrukturierungen in den ersten drei Geschossen problemlos durchgeführt werden können.

Erweiterungsbau

Das Landratsamt ergänzt seit 2019 ein viergeschossiger Erweiterungsbau, entworfen von Auer Weber Architekten, entlang der Mühlbachaue zum Regierungspräsidium hin. 

Das Gebäude greift die horizontale Fassadengliederung der Bestandsgebäude auf. Die Verwendung von Holz und Aluminium, umlaufende Bänder, betonte Senkrechten, die plastisch rhythmisierte Tiefe der Fenster sowie unterschiedlich transparente Elemente charakterisieren die eigenständige Gestaltung.

Die Planung als Niedrigenergie-Gebäude umfasst ein Gründach und eine Photovoltaikanlage.

Auf 2.700 Quadratmetern Fläche entstanden 58 Arbeitsräume, ein Sitzungssaal und drei Besprechungsräume.

Der Erweiterungsbau bildet eine Innenhofsituation mit dem bestehenden östlichen Baukörper und der Terrasse der Cafeteria, sozusagen als "neue Mitte" des Landratsamts.

Außenbereich zwischen zwei parallel verlaufenden langgestreckten Gebäuden, gestaltet mit Bepflanzung, im Hintergrund Grünflächen
Innenraum mit großem Tisch und ringsum stehenden Stühlen, Gestaltungselemente Holz und Glasflächen

Weitere Informationen

Kontakt

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Archiv und Kultur: Sachgebiet Archiv, Registratur und Kultur

Allgemeine Kontaktmöglichkeit

Landratsamt Tübingen
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Archiv und Kultur
Kreisarchiv
Wilhelm-Keil-Straße 50
72072 Tübingen

oder Tel.: 07071 207-5226

Kultur

Sachgebietsleitung

Herr Dr. Sannwald

Übergeordnete Stelle