Tübingen-Theresienstadt-Terezín

im Außengelände beim Landratsamt Tübingen, verlängert bis 10. Februar 2023

Bild stellt einen Ausschnitt der Badhausgasse in Theresienstadt sowie den Teil eines dunkelblauen PKWs dar.

Die Ausstellung zeigt mitten im Tübinger Behördenviertel am Mühlbach unter anderem Namenslisten, Todesfallanzeigen und sonstige Unterlagen, die deutsche Verwaltungen bei der Definition von „Juden“ und deren Deportation erstellten. Deutsche Verwaltungen waren tief in den Holocaust verstrickt.

Vor 80 Jahren, am 22. August 1942, ging der erste Deportationszug vom Nordbahnhof Stuttgart ins KZ-Ghetto Theresienstadt ab. Mindestens 15 Menschen aus Tübingen und Umgebung wurden zwischen 1942 und 1944 dorthin deportiert. Bis auf eine Person wurden sie alle Opfer des Massenmords, der auch als „Shoah“ oder „Holocaust“ bekannt ist. Der Landkreis Tübingen und das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen haben die Deportationen aus Tübingen und Umgebung nach Theresienstadt in einem dreijährigen Projekt in Kooperation mit der Gedenkstätte Terezín in Tschechien untersucht.

Studierende des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen und Jugendguides identifizierten und erforschten unter anderem sechs Gebäude in Theresienstadt, in denen Deportierte aus Tübingen zeitweilig leben mussten. Quellenbelege und Fotos stellen die Deportierten vor und verbinden deren dortige Lebenssituation mit ihren Wohnorten in Tübingen.

Flyer zur Ausstellung „Tübingen-Theresienstadt-Terezín“ zum Download (330,4 KiB)

Begleitprogramm zur Ausstellung

Gedenkveranstaltung mit Vortrag am Montag, 22.08.2022, 18:30 Uhr, Großer Sitzungssaal.

Am 22. August 2022 jährt sich zum 80sten Mal die Abfahrt des ersten Deportationszuges von Stuttgart in das „Ghetto“ Theresienstadt. Der Transport XIII/1 mit 20 Passagierwaggons erreichte einen Tag später, am 23. August 1942, mit 1078 Jüdinnen und Juden Theresienstadt. Zu den damaligen Deportationsopfern gehörten auch Tübingerinnen und Tübinger. Diejenigen von ihnen, die das „Ghetto“ überlebten, wurden von Theresienstadt aus in „Ostentransporten“ in die Vernichtungslager weiterdeportiert und dort in den Gaskammern ermordet. Bei der Gedenkveranstaltung spricht Dr. Tomáš Fedorovič, Historiker der Gedenkstätte Theresienstadt, über die „Ostentransporte“ in die Vernichtungslager.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig. An mehreren Terminen übernehmen vom Landkreis qualifizierte Jugendguides Teile der Führungen. Weitere Führungen, auch für Schulklassen, können unter jugendguide@kreis-tuebingen.de angefragt werden.

  
 

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