Landratsamt Tübingen - Geschichte

Historischer Arbeitsalltag
Die Geschichte der Kreisgebäude
von Dr. Wolfgang Sannwald
Zum Jahreswechsel 2005/2006 bezog die Tübinger Kreisverwaltung ihr neues Gebäude in der Wilhelm-Keil-Straße 50. Damit fand das langwierige Streben nach einem einheitlichen Verwaltungssitz sein - vorläufiges - Ende.
Dieses Streben beginnt in der Mitte des 15. Jahrhunderts, als der württembergische Vogt die Interessen der Herrschaft sowohl in der Stadt wie auch in den amtsangehörigen Dörfern vertrat. Seit 1759 führte er die Bezeichnung „Oberamtmann“, seit 1934 die des „Landrats“.
Der Dienstsitz des Oberamtmanns war zunächst das Gebäude Collegiumsgasse 3 in Tübingen. Von dort zog der Vertreter der Herrschaft 1907 in das eigens errichtete Oberamtsgebäude in der Rümelinstraße 19 um. In diesem Gebäude, das lange Zeit zur Kinderklinik gehörte, hatte der Landrat noch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs seinen Sitz.
Allerdings reichten die Büros bereits damals nicht mehr für alle Beschäftigten. Beispielsweise befand sich das Sozialamt 1945 auf dem Schlossberg im Haus der Studentenverbindung „Derendingia“. Auch Ältere, Gebrechliche, Schwerkriegsbeschädigte und Schwangere mussten dorthin den Berg hinauf steigen, wenn sie wegen ihrer „Fürsorge“ vorsprechen wollten.
