Brandverletzungen bei Kindern

Brandverletzungen bei Kindern durch einfache Vorsichtsmaßnahmen vermeiden, Hilfe bei Verbrennungen

Wie lassen sich Gefahren für Kinder besonders im Haushalt vermeiden

Verbrennungen und Verbrühungen zählen zu den häufigsten Unfallursachen bei kleinen Kindern – insbesondere im häuslichen Umfeld. Besonders betroffen sind Kleinkinder unter fünf Jahren, die anfangen mobil zu sein, da sie Gefahrenquellen noch nicht richtig einschätzen können und heiße Flüssigkeiten, Flammen oder Elektrogeräte eine besondere Anziehungskraft ausüben. Vor allem im Winter gibt es im Haushalt viele dieser Gefahrenquellen z. B. durch Holzöfen, heißen Tee oder beim Plätzchen backen. Das Gesundheitsamt des Landkreises Tübingen weist darauf hin, dass ein Großteil der Brandverletzungen durch einfache Maßnahmen vermieden werden kann.

Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. erleiden in Deutschland jährlich rund 30.000 Kinder unter 15 Jahren Brand- oder Verbrühungsverletzungen, etwa 7.000 davon so schwer, dass eine stationäre Behandlung erforderlich ist. Besonders häufig passieren diese Unfälle in der Küche, im Badezimmer oder beim Spielen mit offenem Feuer. Auch unbeaufsichtigte Kerzen, heiße Getränke, Herdplatten und herunterhängende Kabel von Wasserkochern oder Bügeleisen stellen große Risiken dar.

Feuer in einem Ofen, davor eine Hand

Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten – etwa durch umgekippte Tassen oder Kochtöpfe – sind mit Abstand die häufigste Ursache. Bereits 52 °C heißes Wasser kann bei einem Kleinkind nach wenigen Sekunden schwere Hautschäden verursachen. Auch offenes Feuer, sowie elektrische Heizgeräte oder Glätteisen führen immer wieder zu schweren Verletzungen.

Tipps im Alltag

Viele Brandverletzungen bei Kindern passieren im Alltag. Eltern und Betreuungspersonen wird empfohlen, besonders in folgenden Situationen und Lebensbereichen aufmerksam zu sein. In der Küche oder im Esszimmer sollten heiße Getränke und Speisen außer Reichweite von Kindern abgestellt werden, so dass diese nicht versehentlich umgestoßen werden können. Kochtöpfe und Pfannen sollte man auf den hinteren Herdplatten verwenden und die Griffe nach hinten drehen. Spezielle Herdschutzgitter bieten zusätzlichen Schutz. Für Holzöfen gibt es Ofenschutzgitter, die Kleinkinder vom brennenden Ofen fernhalten. Gerade in der Adventszeit sind Kerzen ein relevantes Thema. Diese sollten niemals unbeaufsichtigt brennen. Zusätzlich wird empfohlen kindersichere Halter zu verwenden. Wichtig im Haushalt ist auch die kindersichere Aufbewahrung von Feuerzeugen und Streichhölzern sowie von Elektrokabeln. So sollten Kabel von zum Beispiel Wasserkochern, Toastern oder Glätteisen nicht herunterhängen, so dass daran gezogen werden könnte. Die Wassertemperatur in Bade- oder Duschwannen sollte mittels Badethermometer geprüft werden: Hier werden maximal 38 °C empfohlen. Für Babys und Kinder ist die optimale Badewassertemperatur körperwarm, das heißt 36 bis 37 °C.

Besonders wichtig ist eine altersgerechte Aufklärung: Kinder ab etwa drei Jahren können einfache Regeln zu Feuer, heißen Gegenständen und „Stopp“-Signalen verstehen. Präventionsprogramme in Kitas und Grundschulen leisten hier einen wichtigen Beitrag, sollten aber im familiären Alltag ergänzt werden.

Hilfe bei Verbrennungen

Kommt es dennoch zu einer Verbrennung oder Verbrühung, ist rasches und richtiges Handeln entscheidend. Flammen (zum Beispiel an der Kleidung eines Kindes) kann man durch das Wälzen des verletzten Kindes am Boden oder mit Wasser löschen. Die betroffene Stelle sollte sofort mit lauwarmem Wasser für etwa zehn Minuten gekühlt werden. Eine Unterkühlung ist zu vermeiden. Bei Verbrühungen gilt es die durchnässte Kleidung nach dem Kühlen mit lauwarmem Wasser sofort auszuziehen, wenn sie nicht mit der Wunde an der Haut verklebt ist. Verklebte oder eingebrannte Kleidung sollte von medizinischem Fachpersonal entfernt werden. Vermeiden sollte man Hausmittel wie Öl, Mehl oder Salben. Bei größeren oder tiefen Verletzungen sollte umgehend ärztliche Hilfe aufgesucht oder der Rettungsdienst verständigt werden.

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