Das "schwäbische Sauerland" am oberen Neckar

Aus der Geschichte des Landkreises

Natürliche Kohlesäurevorkommen im oberen Neckartal, Mineralwasserbrunnen und Heilquellen beflügelten unternehmerische Tätigkeit.

Leichen von kleinen Vierfüßlern, Reptilien und Käfern lagen noch Ende des 19. Jahrhunderts an vielen Vertiefungen und Gräben im Neckartal zwischen Sulzau und Eyach. Immer wieder torkelten auch Menschen wie betrunken über die dortigen Wiesen. Ihnen setzte wie den Tieren das Kohlendioxid zu, welches in hoher Konzentration aus der Erde strömte. Ein Lokomotivführer starb sogar, als er in der Nähe der Station Eyach einer solchen Gasquelle zu nahe kam.

Die Kohlensäure ließ auch das hiesige Quellwasser brodeln und begünstigte dessen Anreicherung mit Mineralstoffen. Die Bieringer, Sulzauer, Obernauer, Niedernauer und Börstinger füllten seit jeher das Wasser aus ihren „Branntweinbrunnen" in „Sauerwasserschlegel" ab. Der Naturreichtum an Kohlensäure veranlasste schließlich Heilbäder, Mineralwasserfirmen und Industriebetriebe, sich im Landkreis Tübingen anzusiedeln.

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Historische Fotografie: Auf einer Wiese ist ein hohes hölzernes Gestell aufgebaut, eine Fontäne strömt aufwärts, das Ereignis beobachten etliche Zuschauende, Handwerker und vornehm gekleidete Männer
Kohlensäurebohrturm im Neckartal auf Bieringer Markung

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