Führung
Stadtgang mit den Jugendguides
Am Sonntag, 19. Oktober 2025 um 15:30 Uhr, öffentlicher Stadtgang in Tübingen: Synagoge, Gerstein und HJ-Heim
„Wie gern wäre ich mit ihnen in die Kammern gegangen, wie gern wäre ich ihren Tod mitgestorben“, so schrieb der Tübinger SS-Obersturmführer und Whistleblower Kurt Gerstein, der 1942 als Augenzeuge den Massenmord in den Gaskammern der KZs beobachtet hatte.
Um ihn, die Tübinger Synagoge und die als HJ-Heim gegründete heutige Jugendherberge geht es bei der Führung am Sonntag, 19. Oktober 2025 um 15:30 Uhr, die am Synagogenplatz in Tübingen (Gartenstraße) beginnt.
Kreisarchivar Prof. Wolfgang Sannwald und Jugendguides stellen dabei vor, wie die Synagoge von Wankheim nach Tübingen kam und präsentieren Quellen zur Brandstiftung am 9./10. November 1938. Zu Gerstein zitieren Jugendguides aus seinem Bericht, der ein wichtiges Beweismittel in den Prozessen um deutsche Vernichtungslager, deren Täter und Beteiligte war. Gerstein studierte nicht nur in Tübingen, sondern wohnte auch mit seiner Familie keine fünf Minuten von der Synagoge entfernt. Das 1935 eröffnete HJ-Heim stellen Jugendguides in den Zusammenhang der Indoktrination Jugendlicher zwischen 1933 und 1945.
Die Veranstaltung ist kostenfrei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dieser und weitere Stadtgänge zu anderen Themen können auch für Gruppen gebucht werden.
Kontakt: jugendguide@kreis-tuebingen.de
Weitere Informationen
- "So was darf nie wieder passieren": Jugendguides erinnern an die NS-Zeit in Tübingen
Radiobeitrag Deutschlandfunk, 7.10.2025 14:54 Uhr