Kultur

Auf den Spuren einer jüdischen Gemeinde: Tübingen und Wankheim

Vortragsreihe – Vorträge am 3., 17., 24. und 31. Juli 2025, jeweils um 18:30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landratsamts Tübingen

Ausschnitt eines gebrochenen Siegels mit einem abgebildeten Haus auf der oberen Hälfte und der Aufschrift Wankheim auf der unteren Hälfte.

Die Reihe „Auf den Spuren einer jüdischen Gemeinde – Tübingen und Wankheim“ überträgt Erkenntnisse aus dem Sammelband „Jüdisches Leben in Wankheim. Gegeneinander – Nebeneinander – Miteinander“ von 2024 auf Tübingen. Der Band entstand aus Anlass des 250-jährigen Jubiläums des Beginns einer jüdischen Gemeinschaft in Wankheim, Gemeinde Kusterdingen. Veranstalter der Reihe sind KulturGUT e.V., Landkreis und Stadt Tübingen sowie die Gemeinde Kusterdingen. Vorträge sind am 3., 17., 24. und 31. Juli. Beginn ist jeweils um 18:30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landratsamt Tübingen.

3. Juli: Wie die Synagoge nach Tübingen kam

Der Synagogenplatz in Tübingen ist ein zentraler Ort der hiesigen Erinnerungskultur. Wie kam es zum Bau der dortigen Synagoge und warum? Dem gehen der frühere Tübinger Kulturamtsleiter Wilfried Setzler, Kreisarchivar Wolfgang Sannwald und Manuel Mozer am Donnerstag, 3. Juli 2025 ab 18:30 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamts Tübingen nach. Die drei Historiker haben zum 250-jährigen Jubiläum der Gründung der jüdischen Gemeinde Wankheim Quellen aus Staats-, Adels- und Kommunalarchiven erstmals oder neu ausgewertet. Sie spannen einen Bogen von einfachen angemieteten Beträumen über das erste richtige Synagogengebäude in Wankheim 1835 bis hin zu dessen Abbau und Wiederaufbau in der Tübinger Gartenstraße.

17. Juli: Jüdische Schule und jüdisches Erwerbsleben in Wankheim

Zwischen 1825 und 1848 hatte Wankheim eine eigene jüdische Schule. Wie kam es dazu in einer evangelisch geprägten Gemeinde des 19. Jahrhunderts auf den Härten? Damit und insbesondere mit der Situation der Lehrer befassen sich die Historiker Sabrina Julia Jost und Jan Peter Kosok am Donnerstag, 17. Juli 2025 ab 18:30 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamts Tübingen. Hierfür haben sie unter anderem Quellen aus dem Staatsarchiv Sigmaringen ausgewertet. Der frühere Tübinger Kulturamtsleiter Wilfried Setzler stellt dann vor allem anhand von Inseraten aus Zeitungen von 1840 bis 1870 dar, was er über die Erwerbstätigkeiten der in Wankheim und Tübingen lebenden Juden herausfinden konnte.

24. Juli: Der Friedhof als stabiler Kern der jüdischen Gemeinde

Der jüdische Friedhof Wankheim ist das bedeutendste erhaltene Zeugnis für die einstige jüdische Gemeinde Tübingen. Auf ihm sind mindestens 138 Mitglieder der jüdischen Gemeinde Wankheim/Tübingen bestattet, die zwischen 1774 und 1941 vor allem in Wankheim, Tübingen oder Reutlingen starben. Kreisarchivar Wolfgang Sannwald und der Historiker Manuel Mozer stellen am Donnerstag, 24. Juli 2025 um 18:30 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamts Tübingen dar, wie um den Friedhof herum die jeweilige jüdische Gemeinde das „ewige“ Gedenken an verstorbene Mitglieder erhalten wollte. Während Sannwald vor allem die Entwicklung des jüdischen Friedhofs in den Blick nimmt, geht Manuel Mozer am Beispiel ihrer Grabsteine Mitgliedern der Familie Dessauer in Wankheim und Tübingen nach. 

31. Juli: Tübingens jüdische Gemeinde kam aus Wankheim

Tübingens jüdische Gemeinde stammt aus Wankheim. Darüber, wie aus einer losen Gemeinschaft von ein paar Familien eine Kirchengemeinde wuchs und diese ihren Sitz nach Tübingen verlegte, berichten Kreisarchivar Wolfgang Sannwald und Historiker Manuel Mozer am Donnerstag, 31. Juli 2025 um 18:30 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamts Tübingen. Dass letztlich Tübingen Sitz einer jüdischen Gemeinde wurde, war nicht unumstritten.

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(Meldung vom 16. Juni 2025)